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Der Winkel – Geschichte, Bauformen und Verwendung

Der Winkel wird häufig auch als Winkelmaß bezeichnet und hat sich als Werkzeug vor allem in der Metall- und Holzbearbeitung sowie im Bauwesen unentbehrlich gemacht. Die Formlehre dient zum einen dem präzisen Anzeichnen von Linien, die in einem rechten Winkel zu einer Bezugskante stehen. Zum anderen kann das Instrument dank der exakt rechtwinkligen Ausführung auch zu Kontrollzwecken genutzt werden.

Der Winkel in seinen heutigen Bauformen wurde erstmals in der Geschichte im 18. Jahrhundert entwickelt, um die bis dahin genutzten Werkzeuge hinsichtlich ihrer Präzision und Anwenderfreundlichkeit zu optimieren. Im Laufe der Jahre wurde eine ganze Reihe unterschiedlicher Typen von Winkeln entwickelt. Wurden Winkelmaße in ihrer Anfangszeit häufig noch aus Holz, Messing, Kupfer, Silber oder sogar Elfenbein gefertigt, so wird heute vermehrt auf Flachstahl beziehungsweise Werkzeugstahl gesetzt.

Winkelmaße weisen jeweils einen Winkel von exakt 90 Grad auf, unterscheiden sich aber vor allem hinsichtlich ihrer Bauweise und Skalierung. Typischerweise wird die Skalierung zweifarbig ausgeführt, um bestimmte Ziffern optisch hervorzuheben und das Ablesen zu erleichtern. Auch die Schriftgröße wird häufig variiert, um optische Akzente zu setzen. Bei vielen Winkeln finden sich pro Schenkel zwei Skalen, um von verschiedenen Seiten aus messen zu können.

Tischlerwinkel sind in Deutschland nicht genormt, weshalb die Genauigkeit vor der Verwendung zu prüfen ist. In der Regel sind die in der Holzbearbeitung angestrebten Winkelgenauigkeiten aufgrund der Spannungsgefüge im Holz ohnehin etwas geringer als in der Metallbearbeitung.

Neben dem herkömmlichen Flachwinkel zur Kontrolle o. Bestimmung der Genauigkeit von rechten Winkeln sind vor allem der in der Holzbearbeitung häufig genutzte Anschlagwinkel sowie der Haarwinkel zur Identifizierung sehr geringfügiger Abweichungen verbreitet.